29. März 2024
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Nach Tüchersfeld wandern-Jura Höhen-Felsen-Höhlen-fränkische Dörfer-ein Flusstal-16 KM-487 HM

Vom Fahnenstein bei Tüchersfeld
Vom Fahnenstein bei Tüchersfeld

Wanderung zum Fahnenstein bei Tüchersfeld und zum Höhlenweg im Ailsbachtal

Alles dabei: sonnendurchflutete Höhen, Felsen, Höhlen, fränkische Dörfer, ein schattiges Flusstal. Im Mai ist diese Tour ein Fest für eure Nase.

Mal duftet das Maiglöckchen, dann weht der süßliche Duft eines blühenden Apfelbaumes heran, immer wieder lauft ihr vorbei an Wiesen mit ihren blühenden Blumen welche zu dieser Jahreszeit einen sehr eigenen Duft haben.

Ihr startet die Tour kurz vor Zauppenberg, dort findet ihr einen schönen Wanderparkplatz vor. Ein Lauf über die von Sonne und Licht durchflutetet Jurahöhe steht euch bevor (Mai/2022), dieser Abschnitt ist ein gemütlicher Einstieg in die Tour. Kurz vor Pfaffenberg verlasst ihr die Straße und folgt einem Wirtschaftsweg, er führt vorbei an Kleinlesau und umrundet eine Wiese.

Der Abzweig auf den schmalen Waldpfad ist leicht zu übersehen. Nach dem Sonnenbad auf der Jurahöhe tut der schattige Wald jetzt richtig gut. Das Ende des Waldpfades markiert eine Straße, folgt der Straße ein paar Meter nach rechts, quert die Straße und ihr befindet euch dann wieder auf unserem Wanderpfad.

Jetzt bald folgt die Kühloch Höhle bei Rackersberg. Die Kühloch Höhle hat ihren Namen von der Möglichkeit Kühe (Küh) unterzustellen. Die beträchtliche Größe der Höhle hat vielleicht dazu geführt, das die Bauern dort eine ganze Rinderherde vor dem Ungemach der Witterung unterstellten?

Das Kühloch
Das Kühloch

Nehmt eine Lampe mit in die Höhle damit ihr auch die dunklen Bereiche der Höhle erforschen könnt. Die Pferdslochhöhle habe ich ausgelassen, da sie nur ein größeres Loch ist. Ein paar Meter weiter und ihr befindet euch schon in Tüchersfeld. Dort gibt es einen Wanderparkplatz und daneben ein Schild mit der Aufschrift:

“Alpiner Aufstieg zur Aussicht -Burg Obertüchersfeld- (Hin- u. Rückweg gleiche Route) Begehen auf eigene Gefahr”.

Zudem sind etwa 800 Treppenstufen (Hin u. Zurück), steiles Gelände und beim Felspfeiler eine steile Treppenanlage zu überwinden. Was bekommt ihr für euren Mut und die Ausdauer? Einen absolut einzigartigen Tiefenblick auf das untenliegende Tüchersfeld, es ist der aufsehenerregendsten Aussichtspunkt im Püttlachtal.

Nach dem Steig mit den Trittstufen folgt die Treppe welche durch einen Felsdurchbruch führt und weiter hoch zum Aussichtspunkt. Ich schätze die Höhe des Felspfeilers auf etwa 30 – 35 Metern über Grund ein. Die Häuser und das Fränkische-Schweiz-Museum sehen von hier oben schon sehr klein aus.

Der Abenteuerliche Weg noch oben und die unglaubliche Fernsicht sind unschlagbare Argumente für den Alpinen Pfad

Nach dem Abstieg führt unser Wanderweg unterhalb des Felsen Ensemble entlang, ihr könnt somit die Angelegenheit auch von unten bewundern. Dann bergab durch Tüchersfeld. Wenn ihr wollt könnt ihr das Fränkische-Schweiz-Museum besuchen oder in eines der zahlreichen Gasthäuser einkehren.

Die Geschichte von Burg Tüchersfeld

Der Ort Tüchersfeld wurde 1243 erstmals urkundlich erwähnt, liegt inmitten der Fränkischen Schweiz und gehört verwaltungsmäßig zur Stadt Pottenstein.

Hier standen einst zwei Burgen, die Burg Obertüchersfeld und die Burg Untertüchersfeld. Beide wurden 1262 erstmals urkundlich erwähnt. Die obere Burg Tüchersfeld war eine Amtsburg.

Der bischöfliche Amtsbezirk Tüchersfeld umfasste 1323 die Orte Kirchenbirkig, Trägweis, Reizendorf, Zauppenberg, Püttlach, Brünnberg und Hohenmirsberg. Nach dem Bamberger Rechtsbuch von 1348 gehörten noch zusätzlich zum Amt Tüchersfeld die Orte Schweigelberg, Rackersberg, Etzdorf, Sachsendorf und Wünschendorf.

Im Jahre 1430 dürfte großes Unglück über die beiden Burgen von Tüchersfeld gekommen sein. Über Waischenfeld und Oberailsfeld erreichten die Hussiten auch Tüchersfeld, plünderten und brandschatzten. Im Bauernkrieg 1525 wurden beide Burgen durch Brand zerstört.

Während die obere Burg nicht wieder aufgebaut wurde, stellte man die untere Burg wieder her. Doch schon im Dreißigjährigen Krieg wurde sie wieder zerstört und nicht wieder aufgebaut. Dennoch blieben einige Nebengebäude übrig, die bis heute existieren.

Zwischen den Jahren 1750 und 1780 wurden die Gebäude von bis zu 44 Juden bewohnt. Deswegen werden sie heute noch als „Judenhof“ bezeichnet. Von 1978 bis 1982 wurde der Gebäudekomplex instand gesetzt. Darin ist auch die im Original erhaltene Synagoge aus dem Jahr 1763 zu finden.

Heute beherbergen die Gebäude das Fränkische Schweiz Museum welches auf über 800 qm Ausstellungsfläche die Entstehung der Fränkischen Schweiz ebenso anschaulich macht wie das Leben und die Entwicklung der Menschen in diesem Gebiet.

Das Museum informiert über die Zeit des Jurameeres vor 140 Millionen Jahren, über Wehrbauten der Germanen und über die Mühsal des Alltags zu Urgroßmutters Zeiten.

Quelle: Infotafel bei der Burg

Schaut von unten noch einmal hoch: Die Felsentürme waren und sind eines der beliebtesten Fotomotive der Fränkischen Schweiz. Lauft dann raus aus den Ort, auf einem Gehweg wenige Meter entlang der Straße Behringersmühle – Pottenstein und ein Stück durch das schmale Tüchersfelder Tal mit der Püttlach in der Mitte. Es folgt die Kohlsteinerstraße und bald ein Abzweig nach links.

Fotomotiv Tüchersfelder Felsen
Fotomotiv Tüchersfelder Felsen

Es ist ein schmaler im letzten Drittel sehr steiler Pfad welcher uns nach oben bringt. Im Ort Kohlstein befindet sich eine Burg, welche in Privatbesitz ist und nicht besichtigt werden kann. Beim Ortsausgang seht ihr eine tolle, alte Linde mit Picknickplatz.

Wie gerufen um unsere überfällige Rast an ruhigem Ort einzulegen. Anschließend lauft ihr wieder über eine schöne Hochfläche, durch den Ort Hungenberg und bald schon bergab und hinein nach Unterailsfeld.

Der schöne Ort Oberailsfeld schließt sich an. Beachtet dort die Hänge auf denen Wacholder wächst. Auf dem Weg zum Rennerfelsen trefft ihr auf fast senkrechte Felsentürme unter denen sich das Schlupfloch befindet, das Loch beschreibt einen natürlichen Durchgang des Wanderweges. Ihr quert mittels Brücke den Ailsbach und die anschließende Straße.

Der imposante Rennerfelsen, benannt nach dem Erbauer der Ailsbachtaler-Straße tut sich vor euch auf. Ab hier beginn der Ailsbachtaler-Höhlenweg. Dieser Pfad bietet das Scheiderloch welches ihr über einen Trampelpfad erreichen könnt oder die Durchgangshöhle “Burg Rabenstein Blick” und Neumühler Höhle, neben vielen kleineren Auswaschungen und Höhlen.

Die große Ludwigshöhle tangieren wir auf diese Tour nicht. Wenn ihr sie jedoch anschauen wollt so könnt ihr ein paar Höhenmeter zu ihr absteigen. Wir laufen dann vorbei am Keltenwall und zurück zum Wanderparkplatz.

Der Keltenwall befindet sich im sogenannten Hofmannsholz auf einer schmalen lang gestreckten Kuppe, die nach Norden zunächst sanft geneigt ist, um dann jäh zum Ailsbachgrund abzustürzen. Im NO ist sie durch einen Steilhang in ein Nebental geschützt. Der Übergang zur Hochfläche im Süden ist durch einen 135 m langen Abschnittswall aus großen Steinbrocken abgeschirmt.

Diese Wallanlage kann als eine der größten und ältesten Wallanlagen der fränkischen Schweiz bezeichnet werden. Der Wall beginnt im SO auf dem höchsten Punkt an einer Felsenkuppe und endet im NW vor einem Steilhang, allmählich immer flacher werdend. Im SO erreicht der Wall seine größte Breite (20m) und Höhe (außen 6m, innen 2,5m).

Hier ist ihm auch ein Graben vorgelegt, der ihn auf einer Strecke von 74m begleitet. Zudem findet sich am SO-Ende des Walls an der Außenseite eine Art „Berme“ (=ein Absatz in einer Böschung oder einem Hang. Sie unterteilt die Böschung in zwei oder mehrere Abschnitte.

Eine Berme soll den Erddruck auf dem Fuß der Böschung vermindern). Die Größe des durch den Wall und den natürlichen Abfall des Geländes begrenzten Raumes beträgt etwa 135 : 90 m. Er hat die ungefähre Form eines Dreiecks.

Die noch nicht untersuchte Wallanlage lässt deutlich zwei verschiedene Bauperioden erkennen.

  • Die Grundlage bildet der vorgeschichtliche Abschnittwall (Keltenwall) aus der späten Steinzeit (1000 v. Chr./500 n. Chr.)
  • Der SO-Teil des Walles ist offenbar im Rahmen des begonnenen, aber nicht vollendeten Burgbaus von 1490 erhöht und verstärkt worden und hatte Zwinger und Außengraben erhalten.

Als Burgstall bezeichnet man eine Stelle, an der einst eine Burg stand, deren Mauern heute völlig oder weitgehend eingeebnet sind. Eine Ruine wird im Allgemeinen dann als Burgstall bezeichnet, wenn eine Rekonstruktion des Gebäudegrundrisses und der Funktion der Gebäude nicht mehr möglich ist.

Eine Ruine, bei der die spärlichen Grundmauern noch eine Rekonstruktion erlauben, wird in der Fachliteratur meist nicht als bloßer Burgstall bewertet. Der Begriff Burgstall hat nichts mit Stallungen zu tun, sondern bezeichnet „die Stelle der Burg“ in der Fachliteratur wird daher häufig auch der Begriff Burgstall synonym gebraucht.

Quelle: Infotafel beim Wall

Infos zur
Fränkische Schweiz Wanderung
Start/ZielWanderparkplatz vor
Zauppenberg
Dies ist eine Rundtour
RouteZauppenberg, Kleinlesau
Tüchersfeld, Kohlstein,
Hungenberg, Unterailsfeld,
Oberailsfeld
GPX-Track
103 Downloads
DauerMit Pause ca. 4:30 h
Länge16,8 km
Aufstieg487 Höhenmeter
Abstieg487 Höhenmeter
Höchster Punkt476 Höhenmeter
SchwierigkeitSteigungen, Gefälle
evtl. Rutschgefahr
Trittsicherheit erforderlich
Wegeca. 60% Forst-u. Wirtschaftswege
ca. 25% geteerte Straßen
ca. 15% Pfade

Hinweis zur Verwendung des GPS-Tracks

Eine Übersichtskarte

Bilder der Tour

Hier könnt ihr eine weitere Tour bei Tüchersfeld anschauen

Behringersmühle-Tüchersfeld-Oberailsfeld-tolle Landschaften auf einfachen 16 km

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