23. November 2024
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Rödelfels Steinbruch

Röthelfels-Altenthal-15,8 KM-505 HM

Altenthalbach
Der Altenthalbach

Auf den Spuren von Toni Rosser – “Im Tal”

Tommie Goerz – “Im Tal”

Im Buch “Im Tal” von Tommie Goerz wird der Lebensweg von Toni Rosser beschrieben. Einer Figur welche zu Zeiten des 1.Weltkrieges lebte. Aufgewachsen in einem kleinen, abgeschiedenen Tal in der Fränkischen Schweiz. Vom Jähzornigen, lieblosen Vater erzogen und ausgebeutet, formten sein Wesen.

Die sich dadurch ausbildende extreme Introvertiertheit und die tief sitzenden Ängste sollten sich in späteren Lebensjahren bitter rächen. Der Autor beschreibt dies vortrefflich.

Während an der Wende zum 20. Jahrhundert in allen Belangen Aufbruchstimmung herrscht, scheint „Im Tal“ die Zeit stehen geblieben zu sein. Mittelalterlich anmutende Lebensumstände herrschten hier vor.

Seit er denken konnte war das Leben ein Kampf für ihn

Toni Rosser war ein einfacher Mensch, die lebensfeindlichen Umstände denen er zeitlebens begegnete und mit denen er sich messen musste, ließen ihn jedoch schlau werden. Um zu überleben musste er clever sein. Im Buch wird das Überleben durch seine Angepasstheit und sein Können eindrücklich ausgeführt.

Die Neugier auf die Örtlichkeiten

Die Umwelt der Protagonisten sind von Tommie Goerz detailreich beschrieben: der Hof im Tal, der Steinbruch, Urspring, Wannbach, Wichsenstein, Morschreuth. Weil ich in Fränkischen Schweiz lebe, entstand der Wunsch die im Buch benannten Örtlichkeiten zu erforschen. Gab es das Tal? Gab es den Steinbruch? Die Orte gab es sowieso.

Google Earth halfen mir bei den ersten Recherchen dazu. So konnte ich tatsächlich das im Buch erwähnte Tal ausfindig machen, einen Zusammenhang zwischen dem Hof im Tal und den beschriebenen Orten wie Urspring und Wannbach durch Google Earth herstellen.

Altenthal
Im Altenthal

Aus den gewonnen Informationen stellte ich mir eine GPX-Datei zum nachwandern her. Ich begann die Tour bei Heidekreuz, einem kleinen Ort vor Wichsenstein. Der Pfad führt in gemächlichem Gefälle direkt in das im Buch beschriebene Tal.

Das Tal hat im Übrigen auch einen Namen: „Altenthal“ und der Bach ist der “Altenthalbach“. Ein Gefühl der Vertrautheit entstand. Beim durchwandern habe ich die Beschreibungen mit der Realität abgeglichen: „Dort könnten die Weide der Tiere gewesene sein? Dort könnte der Hof gestanden haben?“

Der Steinbruch fehlt!

Alles da, bis auf den Steinbruch. Schade, hat Tommie Goerz sich in diesem Fall von der Fiktion leiden lassen? Der Steinbruch hat mich nicht Ruhen lassen! Ich glich die Gegend des Geschehens nochmal in Google Earth ab.

Altenthal-Steinbruch
Steinbruch Altenthal

Erst jetzt fiel mir eine markante Stelle auf! Eine Stelle die den natürlichen Verlauf des Hanggeländes unterbrach, eine Stelle die ein extremen Abbruch, ein extremes Gefälle zeigte!

So kreierte ich eine zweite Tour. Diesmal, wieder ab Heidekreuz, jetzt aber nicht direkt in das Tal sondern über Morschreuth zum Aussichtspunkt Rötelfels. Beim Fels angekommen konnte ich direkt gegenüber, die von Google Earth bekannte Stelle in Natura ansehen.

Das Gelände musste von Menschenhand geformt worden sein! Ich war mir sicher den Steinbruch gefunden zu haben. Der Rötelfels bietet den Blick auf das Steinbruchgelände und eine grandiose Aussicht bis hinüber in das Wiesenttal.

Wirtshaus in Wannbach

Die Tour führt dann ab dem Rötelfels bergab, bis kurz vor Ursping und dann weiter bis Wannbach. In Wannbach lebten die Erzählungen wieder auf: war da das Wirtshaus von dem im Buch die Rede ist? Es ist sicher interessant in ein Wirtshaus in Wannbach einzukehren, ob der Wirt die Geschichte von Toni Rosser kennt?

Wannbach-Wirtshaus
Wirtshaus in Wannbach

Ab Wannbach wandert ihr dann hoch in das Altenbachtal. Etwa in der Mitte des Tales, gegenüber einer verfallenen Hütte ist der Zugang zum ominösen Geländeabschnitt. Ein verwilderter Steinbruch ist hinter den Bäumen versteckt. Der Zugang wird durch ein Hinweisschild verwehrt.

Es ist durchaus möglich das sich ein Felsbrocken, durch die Witterung gelöst, plötzlich nach unten donnert, von dem her hat das Verbot seine Berechtigung. Die Steilheit und Höhe der Steinbruchwand beeindrucken sehr.

Jetzt ist es definitiv klar, es ist tatsächlich der Steinbruch von der Geschichte. Verfallene Einrichtungen des Steinbruches lassen sich noch heute entlang des Weges ausmachen.

Es ist erstaunlich wie sehr sich Geschichte aus dem Buch an der Realität orientiert. Wandert dann durch das Altenbachtal, gemächlich an Höhe gewinnend bis hoch zum Ausgangspunkt „Heidekreuz“.

Das ging unter die Haut!

Ich empfehle das Buch von Tommie Goerz – “Im Tal” zu lesen, den Inhalt als “Heimatroman” zu beschreiben, wird der Qualität des Buches in keinem Fall gerecht.

Mir gefiel besonders: neben den in der Realität vorkommenden Örtlichkeiten, die Erzählung der persönlichen Lebensumstände von Toni Rosser im Kontext der Ereignisse der damaligen Zeit und der sich daraus entwickelnden Spannung.

Hierzu auch der Buchtipp des BR

Mit dem Besuch des “Tales” erlebt ihr eine neue Qualität des Wanderns

Infos zur
Fränkische Schweiz Wanderung
Start/ZielWichsenstein/Heide
91327 Wichsenstein
Dies ist eine Rundtour
RouteHeide, Morschreuth,
Röthelfels, Wannbach,
Wannbacher Berg, Sattelmannsburg,
Altenthal, Heide
GPX-Track
70 Downloads
Dauer4,5 h
Länge15,8 km
Aufstieg505 Höhenmeter
Abstieg504 Höhenmeter
Höchster Punkt571 Höhenmeter
SchwierigkeitSteigungen, Gefälle
Unwegsame Pfade, evtl. Rutschgefahr
Straßenverkehr
Wegeca. 15% Forst-u. Wirtschaftswege
ca. 24% geteerte Straßen
ca. 61% Pfade

Hinweis zur Verwendung des GPS-Tracks

Eine Übersichtskarte

Bilder der Tour

Eine weitere Wanderung in der Gegend

Rundwanderung durch d. Trubachtal ab Wichsenstein-80% Pfade-18 KM-775 HM

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